Peter Wittmann

Malerei      Grafik      Garten      Biografie      Ausstellungen      Bibliographie      Impressum      Datenschutz    

Bläschlrecka

Bläschlrecka

Dialog II

Dialog I

Medusa

Character

Flowers (Warhol)

Olympier

C'est moi II

Kopfhörer

Kopfhörer

Kopfhörer

Geisha

Silber Geisha

Golden Geisha

Flower Geisha

Eine Photographie aus dem Jahre 1977, die der Photograph Henning von Rochow fertigte, bildet die Vorlage für Wittmanns Bilder. Im Gegensatz zu dem frontalen Photo von Albert Einstein mit herausgestreckter Zunge, wird der Künstler mit seiner Zunge, die in leichter Aufsicht erscheint, im Profil porträtiert. Seit 1978 setzt sich Wittmann immer wieder mit diesem Photo auseinander. Er verwendet unterschiedlichste Techniken und Farben und gelangt so zu ganz neuen, überraschenden Ergebnissen. So zeigt ein Querformat aus dem Jahr 1992 den Zungenstrecker als Kultbild. Ursprünglich nannte er seine Köpfe „Bläschlrecka“. Die Arbeiten waren bis 1990 stets als Querformat konzipiert, seitdem entstanden aber auch Hochformate.
Die neuen Arbeiten beinhalten einzelne Charaktere, korrespondierende Paare bzw. Gegensatzpaare und zählen zu der Gruppe der 30 – Characters. Einige der Arbeiten führen einen imaginären Dialog mit Künstlern unterschiedlichster Zeiten und Länder. Zahlreiche Arbeiten zeigen neben der gestischen Malerei – Wittmann führt gerne einen großen Pinsel – florale Motive. Ob Lorbeerblätter beim „Olympier“, Dornen bei der „Verhöhnung“, Weinlaub beim „Bacchus“, Mohnblumen bei den „Flowers“ oder den Blüten bei „C’est moi I-IV“. Liebe zur Natur spricht aus all diesen Bildern. Besonders die Farben der Alpenblumen im Himalaja, so die transparenten Farbtöne des himmelblauen, tiefroten oder gelben Scheinmohns oder die cremeweißen Töne der Alpenrosen haben Spuren in seinen Gemälden hinterlassen.
Die intensive Auseinandersetzung mit den Schauspielerportraits des japanischen Holzschnittkünstlers Sharaku (tätig um 1794/95) inspirierte Wittmann zu seinen Geishabildern. Das Gesicht auf die wesentlichen Teile – Augen, Nase und Mund – reduziert, wird mit wenigen kräftigen Pinselstrichen aus dem Nichts skizziert. Eine zart weise Blüte wird zu einem Ohrring. Schneeflockengleich zieren weiße Blüten die Leinwand der „Black and White Geisha“. 
Beide Teile der 30 – Characters, die Geishas und die Zungenstrecker, stellen den Menschen alleine dar. Am stärksten kommt dies in den drei Arbeiten Moi I – III zum Ausdruck, sie gleichen einem Seelenspiegel des Künstlers.

Franz Xaver Peintinger, in: Peter Wittmann - 30 Characters, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, Regensburg, 2004